Dogon

©photos: guenay ulutuncok

Von Guenay Ulutuncok

Die Dogon sind eine afrikanische Volksgruppe, die in Westafrika im Osten von Mali lebt und ursprünglich aus dem Nordwesten von Burkina Faso stammt.

Irgendwann in der Zeit zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert verließen die Dogon ihre Heimat in der heutigen Grenzregion von Mali und Guinea.

Ihr Lebensraum erstreckt sich von der steinigen Bandiagara-Hochfläche bis zur gleichnamigen “Falaise”, einer Steilstufe, die auf einer Länge von 200 km fast senkrecht zur etwa 250 m tiefer gelegenen Gondo-Ebene abfällt.

Die ältesten Dörfer der Dogon kleben wie Schwalbennester in den Geröllhalden und auf kleinen Felsterassen der Falaise. Die jüngeren, kompakteren Siedlungen liegen verstreut in der weitläufigen, sandigen Gondo-Ebene, die sich bis nach Burkina Faso hinzieht. 1989 wurde die Falaise zum Weltkulturerbe erklärt.

Die Mythen berichten von der Erschaffung des Menschen, von der Erfindung der Sprache, den Anfängen des Ackerbaus und der sozialen Ordnung.

Der Schöpfergott der Dogon heißt Amma, auch heute noch sind nur wenige Dogon Christen oder Moslems.

Rund 100 verschiedene Maskentypen sind bekannt, jeder hat seine eigene Tradition, Herstellungsweise und Bedeutung. Trotz eifrigen Bemühens haben die Ethnologen den kulturellen Kosmos, der sich in und hinter den Masken verbirgt, gerade mal ansatzweise enträtseln können. So tanzen etwa die Totemmasken, die die Seelen der Verstorbenen aus der sichtbaren Welt befreien, nur alle 50 Jahre zum Sigi-Fest. Die so genannten Etagen- oder Sirigemasken sind bis zu fünf Meter lang und bestehen aus 80 Abschnitten, die für die einzelnen Etagen des Hauses des Klangründers stehen – die sich wiederum auf die 80 Urahnen der Menschheit beziehen.

Nicht nur Masken, auch Ahnenfiguren, Ritualstäbe, Türen und Gefäße werden kunstvoll geschnitzt. In den Werken finden sich Abbildungen von Krokodilen (einer Legende nach führten sie die Dogon auf ihrer Flucht vor feindlichen Reitern hierher), Schlangen und Schildkröten, die zu den heiligen Totemtieren zählen.

Ich hatte zwischen 1996-2000 das Privileg auch in dieser Region in Mali zu arbeiten.

Die Bilder zeigen u.a. eine Tanzrituale, nach einer Beerdigung, die 3 Tage dauert, bei der Frauen ausgeschlossen sind.

Guenay Ulutuncok, Timbuktu, 1999.