Kardinal Meisner

© Foto: Guenay Ulutuncok

Hatte der Kardinal so wenig Vertrauen in die Kölnerinnen und Kölner?
Der Bischofsring von Joachim Meisner
Von Guenay Ulutuncok

Am 20.12.1988 wurde Joachim Meisner zum Erzbischof von Köln ernannt, wo er am 12.02.1989 in sein neues Amt eingeführt wurde. Neben Protesten auf der Domplatte gab es auch Passanten, die Joachim Kardinal Meisner begrüßen, bzw. anfassen wollten. Dabei verschwand auf wundersame Weise der Bischofsring vom Finger des neuernannten Kardinals.

Wurde er gestohlen? Oder hat Joachim Kardinal Meisner den Ring selbst rasch abgenommen – aus Angst ihn beim Händeschütteln abgenommen zu kriegen?

Ich war damals im Auftrag des Stern vor Ort. Erst jetzt, nach 23 Jahren, habe ich beim Sichten von Archivbildern den Verlust des Ringes bemerkt.

Der Bischofsring ist in der Regel golden und mit Edelsteinen besetzt, kann aber auch anders gestaltet sein. Er wird mit den Worten „Nimm den Ring, das Siegel der Treue, damit du Gottes heilige Braut, die Kirche, geschmückt durch unwandelbare Treue, unverletzt behütest“ bei der Bischofsweihe oder der Abtsweihe angesteckt.

Der Pressesprecher des Erzbistums Köln teilte am 14. 12. 2012 auf Anfrage mit:

„Da mir von einem Abhandenkommen nie etwas bekannt geworden ist, gehe ich davon aus, dass Kardinal Meisner den Ring damals entfernt hat.“

Hatte Kardinal Meisner so wenig Vertrauen in die Kölnerinnen und Kölner, die ihn doch nur begrüßen und verehren wollten?