Afghanistan

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Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989

Die sowjetischen Truppen gelingt es in den 1980er-Jahren nicht, das Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Mai 1988 kontrollieren die Mudschahidin rund 60 Prozent Afghanistans. Die Aufständischen zermürben die Besatzer mit Guerillataktiken und strategischen Rückzügen in die nahezu unzugänglichen Bergregionen Afghanistans. Die militärische Führung der Sowjetunion setzt zunehmend auf massive Luftangriffe, die viele Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern.

Auch die 1985 unter dem neuen Generalsekretär Michail Gorbatschow beschlossene Aufstockung der Truppen auf mehr als 100.000 Soldaten bringt nicht die erhoffte militärische Entscheidung. Die sowjetische Führung beschließt Anfang 1988 schließlich den sofortigen Abzug aller Truppen. Im April 1988 besiegelt das Genfer Abkommen zwischen Afghanistan, der Sowjetunion, den USA und Pakistan das Ende des Krieges. Am 15. Februar 1989 verlassen die letzten sowjetischen Soldaten das Land.

Die russischen Verluste belaufen sich laut offiziellen Angaben auf mehr als 15.000 Menschenleben. Die Angaben über afghanische Kriegsopfer gehen stark auseinander: zwischen 100.000 und einer Million Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Rund sieben Millionen Afghanen waren während des Krieges auf der Flucht.